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Am äußersten Ende Österreichs, direkt an der tschechischen Grenze befindet sich einer der besonderen Orte dieser Welt. Wie unter einem Brennglas treffen sich hier die moralischen Herausforderungen unserer Zivilisation: Schuld, Verantwortung und Wiedergutmachung. In einem verwilderten ehemaligen Safaripark, hermetisch von der übrigen Welt abgeschottet, leben 40 Schimpansen aus dem ehemaligen Versuchslabor des Pharmakonzerns Immuno.
Infiziert mit HIV- und Hepatitisviren. Traumatisiert, verstört, hochaggressiv. Sie hassen Menschen und haben allen Grund dazu. Mit ihnen leben vier Pflegerinnen. Zwei davon waren schon im Versuchslabor als Betreuerinnen der Affen tätig
Gut 20 Jahre ist es her, als Renate und Annemarie mit 17 ihre Ausbildung als Tierpflegerinnen begannen. Ursprünglich ihr Traumberuf.
Gleichzeitig braut sich um die Versuchs-Schimpansen eine Art Politthriller zusammen. 1973 wurde das Artenschutzabkommen in Washington ratifiziert. Schimpansen fallen als bedrohte Art unter die strikten Handelsbeschränkungen. Seit Österreichs Beitritt 1984 war es nicht mehr möglich, weitere Versuchs-Schimpansen legal ins Land zu schaffen. Doch nichts ist unmöglich: 1986, Wien, Flughafen Schwechat: Die letzte illegale Lieferung von 20 Kisten mit Schimpansenbabys wird ausgeladen. Einige sind bereits tot. Adressat: Der Pharmakonzern IMMUNO, Absender Tierhändler Dr. Sitter, Sierra Leone.
Und dies ist nur der Ausgangspunkt eines globalen Politthrillers, der das weitere Schicksal der Schimpansen begleiten sollte.
1997 übernimmt der US-Pharmakonzern Baxter die Immuno, und damit ein gigantisches Problem. Im eigenen Namen durchgeführte Versuche an Primaten sind für den US-Konzern tabu. Aber wohin mit dieser giftigen Hinterlassenschaft unserer Zivilisation? Nach langem Ringen schließlich die Lösung: Baxter errichtet in einem Safaripark in der Nähe von Wien zwei Affenhäuser für die gequälten Tiere.
Annemarie und Renate ziehen mit ihren Affen um und stehen vor der erträumten Herausforderung ihres Lebens. Ihre Aufgabe: die psychisch und physisch traumatisierten Einzel-Tiere an ein artgemäßes Leben in Klein-Gruppen heranzuführen.
Der Fortbestand der Schimpansen ist vorläufig gesichert. Die Resozialisierung bleibt ein langwieriger Prozess, begleitet von rührenden Fortschritten und dramatischen Rückschlägen. Eine erste Begegnung kann mit liebevoller Umarmung oder Tod enden.
Anfang 2012 wird der über Jahrzehnte währende Traum der Betreuerinnen war:
Nach aufwändige Bauarbeiten umschließen 4m hohe Betonmauern starkstrombewehrt die neuen Außengehege.